RÜSTUNG DES WIDERSTANDS
ARMOUR OF RESISTANCE
2023
RÜSTUNG DES WIDERSTANDS | 2023
Die Künstlerin Homa Emami bezieht sich mit ihrem Haarket- ten Objekt bewusst auf die aktuelle feministische Frauenrevo- lution im Iran. Hier leben die Frauen seit vielen Jahren unter Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Seit der feministischen Frauenbewegung zeigen die Frauen erneut Widerstand, indem Sie ihre Haare als Protest abschneiden und ihre Haare in der Öffentlichkeit zeigen und sie nicht mehr bedecken. Die Haare sind ein Teil der Weiblichkeit des Frauenkörpers und ein Sym- bol für Freiheit und Widerstand. Die Künstlerin möchte auf die- se Weise mit ihrem Werk DIE RÜSTUNG DES WIDERSTAND ein Zeichen für die Solidarität mit den Menschen im Iran setzen.
ARMOUR OF RESISTANCE | 2023
The artist Homa Emami deliberately refers to the current feminist women's revolt in Iran with her hair chain object. In Iran, women have lived under oppression and injustice for many years. Since the feminist women's movement, women are once again showing resistance by cutting off their hair as a protest and showing their hair in public and no longer covering it. The hair is a part of the femininity of the female body and a symbol of freedom and resistance. In this way, the artist wants to set a sign of solidarity with the people in Iran with her work THE ARMOR OF RESISTANCE.
DOKUMENTE DER ZEIT
DOCUMENTS OF TIME
STRAND FOR WOMAN
collective art exhibition
2023
Dokumente Der Zeit | documents of time | 2023
Strand for women - collective art exhibition - New York
mit ihrer performativen und prozesshaften Zeichnung dokumentiert die Künstlerin Homa Emami in ihrem Werk eine Art Zeitspur entlang eines langen Gemäldes, welches mit Haarsträhnen von Frauen bestückt wird, die auf Demonstrationen ihre Solidarität mit der feministischen Revolution im iran gezeigt haben. Die identität dieser Frauen ist bloß durch die DnA der Haarsträhne nachweisbar. Nur die Zeit und die orte dieser Proteste/ Demonstrationen sind auf dem Bild in kodierter Form durch Koordinaten zu erkennen. Die Rhythmisierung der Zeichnung erinnert an die Aufzählung von vergangen tagen, als eine Methode der Aufbewahrung und Dokumentation, um den Traum und Wunsch nach Freiheit nach so langer Zeit der Unterdrückung in Erfüllung zu bringen. mit der Skulpturalisierung der abgeschnittenen Haare hebt die künstlerin die Bedeutung der Haare als Symbol des Widerstandes, der Freiheit, der Verbindung und der Solidarität hervor.
StrAnD For Women | A Collective Art Show | new York City, in Solidarity with the movement „womanlifefreedom“: Homa emami | Shirin neshat | Prune nourry | Cimá rahmankhah
In her performative and processual drawing, the artist Homa Emami documents a kind of time track along a long painting, which is covered with strands of hair from women who have shown their solidarity at demonstrations with the feminist revolution in Iran. The identity of these women is only traceable through the DnA of the strand of hair. Only the time and places of these protests/demonstrations can be traced, recognisable in the artwork in coded form through coordinates. The rhythmisation of the drawing is reminiscent of the numeres of days gone by, as a method of preservation and documentation to bring the dream and desire for freedom into fulfilment after such a long period of oppression. With the sculpturalisation of the cut hair, the artist emphasises the meaning of hair as a symbol of resistance, freedom, connection and solidarity.
StrAnD For Women | A Collective Art Show | new York City, in Solidarity with the movement "womanlifefreedom": Homa emami | Shirin neshat | Prune nourry | Cimá rahmankhah
SEHNSUCHT NACH FREIHEIT
LONGING FOR FREEDOM
2023
Die Künstlerin homa emami bezieht sich mit ihrem haarketten Objekt bewusst auf die aktuelle feministische Frauenrevolution im iran. Jedes Jahr wachsen Frauenhaare um ca. 15cm, nach 44Jahren Frauenunterdrückung entsteht daraus eine 660cm lange haarkette. Die Künstlerin möchte mit ihrer Kunst auf die- se Weise ein Zeichen für Solidarität mit den Menschen im iran setzen.
With her hair chain object, the artist Homa Emami consci- ously refers to the current feminist women‘s revolution in Iran. Every year, women‘s hair grows by about 15 cm, and after 44 years of oppression, the result is a 660 cm long hair chain. With her art, the artist wants to set a sign for solidarity with the people in Iran.
TRACK OF TIME
MOUNTAINVIEW GALLERY - FUHRWERKSWAAGE
2022
Homa Emami entwickelte für die MOUNTAINVIEW Gallery eine neunteilige Reihe von Zeichnungen, denen der Auftrag schwarzer Farbe auf weißem Untergrund gemeinsam ist. Die großformatigen Papierbögen wurden für die Präsentation dokumentiert und auf Planen gedruckt.
Alle neun Arbeiten sind prozesshaft angelegt, der unterschiedlich intensiven Farbauftrag mag als Beleg dienen. Die Dimensionen der einzelnen Arbeiten lassen Hand-, Arm- und Körperbewegungen beim Zeichenvorgang erahnen.
Zeilen dienen als Orientierung beim Arbeitsprozess und sind zugleich ein Beleg für Chronologie - also von Zeit. Beim Betrachten des Resultates hingegen treten sie hinter den Gesamteindruck zurück.
‘Zeit spüren‘ ist ein wiederkehrendes Moment im gesamten Werk von Homa Emami, hier verdichtet auf eine Präsentation im Öffentlichen Raum mit seiner vielfältigen Dynamik, wandelnden Lichtverhältnissen und zahlreichen anderen Bedingungen und Zufälligkeiten.
Text: Jochen Heufelder, 2022
TRANSFORMATION
RESET: KRISE // CHANCE
KUNSTMUSEUM AHLEN
2021-2022
Auszug aus dem Katalogtext zu Homa Emamis Arbeit „Transformation“ von Martina Padberg zur Ausstellung “RESET: KRISE // CHANCE” Kunstmuseum Ahlen
„Die Frage nach dem Zuhausesein, nach einem Ankommen an einem Ort oder in der Welt stellt auch Homa Emami in ihrer raumgreifenden Installation „Transformation“ (2021). Sie nutzt in ihrem Werk häufig Techniken der musealen Dokumentation: Das, was war und ist, Wesentliches und Wertvolles, aber auch banale Alltagsgegenstände oder Reste alltäglicher Handlungen werden zusammengestellt, geordnet, überarbeitet, archiviert. Die Vitrine, eine klassische museale Präsentationsform insbesondere in Heimat- oder Stadtmuseen, dient ihr dabei häufig als Display. Oftmals mit neuen, verletzlichen Haut aus Papier versehen, können die Dinge dort „als Zeugen des Lebens“ überdauern - bekunden Zeiten- und Epochenwenden ebenso wie Krisen und Katastrophen. Verstaut in Kisten, wird das Werk in dieser Form gleichzeitig mobil und lässt sich nomadisch von einem Ort zu einem anderen transportieren. Im Kunstmuseum Ahlen betont Homa Emami diesen Aspekt: Aufgestapelt zu einem großen Turm, erlauben die Archivkisten nur wenige Einblicke auf einzelne Arbeiten. Geschützt und gegen äußere Einflüsse abgeschottet, warten sie darauf, sich unter anderen Gegebenheiten wieder zeigen und ausbreiten zu können.“
ARCHÄOLOGIE DER GEGENWART
Sankt Gerdrud, Kirche & Kultur
2020
Der Titel „Archäologie der Gegenwart“ bezieht sich auf eine paradoxe Zeit des Lebens und verweist auf ihre Vergänglichkeit. Aristoteles zufolge ist alles nur in der Gegenwart wirklich, welche die Vergangenheit und Zukunft verbindet“, die beide nicht existieren: „Ein Teil der Zeit war und ist nicht, während der andere sein wird und noch nicht ist.“ Die Zeit ist eine bloße Illusion.
Im Zentrum der Sankt Gertrud Kirche werden auf einer langen Tafel ca. 12-20 Meter, Gegenstände, Materialien und Fragmente aus dem gesamten Werk Homa Emamis von früheren Zeiten bis heute integriert. Die Tafel dient in der Installation als räumlicher Bezugspunkt und stellt eine Art Archiv dar, wie eine archäologische Ausgrabung. Mit dem Unterschied, dass die Objekte in der Installation nicht nur gefunden Elemente darstellen, sondern konstruiert sind. Die Objekte und Materialien werden kommentarlos und eher lakonisch, wie archäologischen Fundstücke gegenübergestellt. Verschiedene Fragmente, Teile und Lebensmaterialien werden auf dem Tischen angeordnet. Nur durch die Neonlampen zwischen den Objekten wird der Kirchenraum und die „archäologischen Fundstücke“ beleuchtet. Die Objekte bilden eine Art geordnetes Sammelsurium, eine mehrdimensionale Collage, die zum offenen Dialog über die Installation „Archäologie der Gegenwart“ einlädt.
ZEHN MAL ZEHN
2018 - 2019
100 Jahre Frauenpolitischer Aufbruch
ZEHN Mörtelwannen / Baueimer sind im Raum auf unterschiedlichen Tischbeinen und Hockern aufgestellt, welche mit Lichtern von innen beleuchtet werden. In diesen Mörtelwannen sind Fotos von Frauen zu sehen, deren Gesichter unter einer roten Farbe verdeckt und in einem Metallrahmen eingerahmt sind. Die Mörtelwannen sind jeweils mit einem Bericht über die momentane Situation der Frauen in den ZEHN Ländern verbunden, in denen es den Frauen am schlechtesten geht. Das Konzept wird für die Installation ZEHN MAL ZEHN durch alltägliche Materialien und Objekte aus meinen bisherigen Arbeiten ergänzt.
100 years of women's political awakening TEN mortar tubs / construction buckets are set up in the room on different table legs and stools, which are illuminated from the inside with lights. In these mortar tubs are photos of women whose faces are hidden under a red paint and framed in a metal frame. The mortar tubs are each linked to a report on the current situation of women in the TEN countries where women are worst off. For the installation TEN TIMES TEN, the concept is supplemented by everyday materials and objects from my previous work.
DIE DINGE ALS ZEUGEN DES LEBENS
2017
the things as witnesses of life
Als Konzept-Künstlerin hat sich Homa Emami besonders inspirieren lassen von dem Innenausbau des großen Architekten Gottfried Böhm, mit seinen geplanten Vitrinen für die kulturhistorische Sammlung, die seit 1999 nicht mehr in den Vitrinen existieren. Ebenso beeinflusst von der Geschichte des Turmes und der Verwandelung zum Heimatmuseum. Ein Heimatmuseum leer von geschichtlichen Objekten und Dingen und der übrig gebliebenen leeren Vitrinen, möchte Emami in Gegensatz setzen und somit mit ortlosen und nomadischen Kunstobjekten und Dingen verknüpfen. Die Menschen gehen, nur die Dinge bleiben.
In den Vitrinen werden Gegenstände, die mit Lebensgeschichten verziert sind, nur auf ihre Haut reduziert, und zum ersten Mal von der Künstlerin gezeigt. Auf Stücken, die aus einer ursprünglichen Geburtsheimat stammen, gestaltet sich ein assoziativ, visuell verspielter Kosmos, in dem Erinnerungen, Gewalt, Verlust, Zerstörung und Schöpfung zum Gegenstand der Betrachtung werden. In Vitrinen werden Objekte und Bilder aus Homa Emamis gesamten Werken von früheren Zeiten bis heute einbezogen und gezeigt.
THE LIFE OF THE GARDEN
2017
the life of the garden
Homa Emamis Arbeit ist vergleichbar mit der eines Archäologen, der trotz seines Wissens doch etwas erahnt und nachforscht. Mit dem Unterschied, dass die Objekte und Installationen von Homa nicht nur gefundene Elemente darstellen, sondern konstruiert sind. Diese Konstruktionen haben auf einer geistigen Ebene archäologische Ansätze.
Homa Emami collects and archives, an intuition that makes sense of the interpretation of the collected or shaped elements. Collecting and archiving is a primal property of mankind, presumably because man consciously perceives the finitude and longs for the permanence and the eternal: the realization of his own fingerprint and the shaping of his own unique legacy. Emami’s work is comparable to that of an archaeologist, who, despite his knowledge, has something to look at and investigate. With the difference that her objects and installations represent not only found elements, but are shaped and constructed by her.
ÜBER GRENZEN WACHSEN
2016
300x700x300cm
grow across borders
Homa Emami baut in ihrer vielschichtigen Arbeit an einer utopischen Heimat – an einem Zuhause, das in nomadischer Arbeitsweise entstanden ist und ebenso seine Form finden wird. In ihrer Installation verwendet sie Baumaterialien, u.a. Blaupausen von Grundrissen, eingegipste Fotos von Häusern, Glasscherben, gefundene Steine, probenartig entnommene Erde und zerbrochene Gipswände, auf denen sich zarte Zeichnungen und Motive aus ihrem ursprünglichen Heimat- und Geburtsland Iran finden.
Homa Emami builds an Utopian home in a very complex and multilayered way, in a nomadic way of working. She uses buil- ding materials, floor plans from old Iranian houses, broken glass and drawings from here native homeland for the instal- lation.
NO COMMENT DAYS
1990 - 2003
100x1100x120cm
no comment days
Homa Emami hat einen langen Tisch aufgestellt, auf dem viele unterschiedliche Gegenstände arrangiert sind. Es sind Fragmente ihres künstlerischen Schaffens der vergangenen zehn Jahre, die durch eine übergeworfene durchsichtige Plastikfolie dem direkten Zugriff des Publikums entzogen sind.
Übereinander gelegte Zeichnungen bleiben dem Blick zum großen Teil ebenso verborgen wie die Inhalte von zu Buchformaten gepressten Tageszeitungen. Aber viele zunächst nicht eindeutig erkennbare Inhalte lassen sich ent- schlüsseln. Immer wiederkehrend sind Ziffern, Daten, Codierungen, die ihre gesamten Arbeiten verbinden - eine Präsentation ihrer künstlerischen Forschungstätigkeiten.
Homa Emami has set up a long table on which many different objects are arranged. There are fragments of her artistic work of the past decade that are beyond the direct access to the public by a thrown over transparent plastic foil. Superimposed drawings remain well-hidden to the viewers for the most parts, as is the content of her newspaper works that are compressed to book formats. But many of the initially not clearly identifiable content can be decoded. Always recurring in her work are numbers, dates, codes, which connect all of her work - a presentation of her artistic research.
MOUNTAIN
2005 - 2006
450x270x310cm
mountain
Netzwerk aus Papier und Stofffetzen schwebend und zeichnet in Raum im Form eines Gitterbergs. Der Betrachter ist aufgefordert sich in, vor oder neben dem Gitterberg zu Positionieren.
A network made of paper and rags, floating in the space of the room, creating a grid mountain in the empty space. The viewer is asked to position himself in front of or next to the grid mountain.
IM LABOR DER ZEICHEN UND DINGE
2015
in the laboratory of sign and things
Das Frauenmuseum Bonn widmet der iranischen Künstlerin eine Einzelausstellung
Homa Emami rekonstruiert ihr Atelier und bringt ihre Arbeitsprozesse in Exposition. Nicht nur Formen und konzept-bezogene Arbeiten, auch Materialreste, die in der Entstehung von Werken übrig geblieben sind, gehören zu ihrem Arbeitsprozess.
Women‘s Museum Bonn dedicates a solo exhibition to the Iranian artist
Homa Emami reconstructed her studio and brings her work processes in exposure. Not only shape and concept-related works, but also material residues in the creation of works that have survived, are part of her working process.
KÜCHENKALENDER 1997 - 2000
Dokumentation der täglichen Gerichte von 1997 bis 2000.
Jedes Dokument ist konserviert in einer Plastikfolie und enthält ein Zettelchen mit dem entsprechenden Nahrungsmittel-Code.
Documentation of daily meals from 1997 to 2000.
Each document is preserved in a plastic sheet and includes a note with the corresponding food code.
ART RECYCLING
1988 - 1997 - 2014
220x100x45 cm
Die Objekte sind ursprünglich alte Bilder die durch das Zusammenpressen in der individuellen Art Recycling Fabrik, ihre primäre visuelle Sichtbarkeit verloren haben. In dem „Neuen“ zeigen sich alleindie Spuren einer Vergangenheit. In Art Recycling treten die Bilderin einer veränderten Zustand ein. Es ist ein neuer Zustand, der Relationzu dem ursprünglichen Material aufbaut: ein Kreislauf von Werden und Vergehen. Die Objekte sind in einem Eisenschrank, ca. 220x100x45cm installiert, welche den Aufbewahrungszustand darstellt.
The objects are originally old images that, by compression in the individual “ART recycling factory”, have lost their primary visual visibility. In the “new” they are leaving evidence of a past. In Art Recycling the images step into an altered state. It is a new state that stands in relationship to original material: A cycle of growth and decay. The objects are installed in an iron - cupboard, 220x100x45cm, which represents the studio and storage state.
GARTEN RECYCLING
2002 - 2012
Rauminstallation aus Kunststoffflaschen ranken getrocknete Schilfhalme, an denen am oberen Ende Fotos von Pflanzen angeheftet sind. Die Aufnahmen zeigen Blätter und Blüten aus verschiedenen Regionen der Welt, die durch Inschriften zu identifizieren sind.
Room installation in which dried straws rank out of plastic bottles, on which photos of plants are attached at the upper end. The images show leaves and flowers from different regions of the world, to be identified by inscriptions.
12 CM STONE
2013
300x300x270 cm
Frauen in den Weltreligionen
In einem architektonischen Gerüst aus Holz sind Fotos, die mit Wachs beschichtet sind, mit Metall klammer an das Gerüst befestigt. Mit Erde und Steine verfremdete Selbstportraits. Die Motive sind Ornamente die aus Vogelknochen bestückt sind, sowie Steine und Schriften.
Installation at the exhibition „Women in World Religions“ 2013
In an architectural skeleton of wood there are photographs that are coated with wax, hung with metal clips. The photographic motives are self-portraits alienated with soil and stones, ornaments with bird-bones. Other materials are stones and writings.
KOPF IM GLAS
1993 - 1997 - 2015
300x300x270 cm
Archive and collection
Alltägliche Materialien und literairische Dokumete in Wasser und Einmachgläsern.
Everyday materials and literature documents in jars and water.